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über ettics studio

in ettics studio steckt ganz viel herzblut drin – mit unserer eigenmarke lassen wir unsere vision von fairer mode realität werden. die markenwerte von ettics studio haben vor allem drei personen geprägt: sarah, raphaela und lucas. deswegen wollen dir die drei unsere mode proudly produced in bangladesh hier ein bisschen näher vorstellen.

sarah

wofür bist du bei ettics zuständig?

ich bin bei ettics für den einkauf zuständig und kümmere mich ausserdem um produktmanagement und marketing. ich bin von anfang an dabei und habe damals gemeinsam mit lucas die vision von ettics geträumt. es ist cool, dass unsere vision jetzt realität geworden ist und wir sie jeden tag mit vielen anderen menschen teilen können. genau wie lucas liebe ich mode und habe freude daran, anderen inspirationen für nachhaltige(re) outftits zu geben. deswegen stelle ich unser sortiment zusammen und schaue, welche teile welcher labels zu unserem sortiment passen. wir wollen in den stores zeigen, wie sich die einzelnen stücke miteinander kombinieren lassen, wie du daraus dein outfit machst. ich bin überzeugt, dass jede:r auch nachhaltig spass an mode haben kann. es ist doch auch viel schöner und intensiver, sich die teile für den eigenen schrank sorgfältig auszusuchen und zusammenzustellen, als mal eben auf die schnelle ein paar sachen zu kaufen, die am ende dann doch nicht das richtige sind.

wie würdest du den stil von ettics studio beschreiben?

mit ettics studio setzen wir auf ein schlichtes, zeitloses design. die teile sind schlicht, von guter qualität und haben lässige, modische schnitte. ettics studio ist zeitlose mode, wir machen sweat und strick, weil du die sachen das ganze jahr tragen kannst. das sind alles basics, die nicht an modetrends oder -zyklen gebunden sind, aber spass machen, damit bist du immer gut angezogen. die knallfarben und ausgefallenen schnitte überlassen wir anderen labels, mit denen du unsere teile dann super kombinieren kannst. ettics studio ist eine klasse grundlage für den kleiderschrank, die dich durch jeden tag und das ganze jahr bringt.

warum habt ihr ein eigenes label auf den weg gebracht?

es gibt doch mittlerweile schon jede menge hersteller von fair fashion. ja, es gibt viele marken – aber die produzieren fast alle in europa. weil dort keine baumwolle wächst, müssen dann weite transportwege in kauf genommen werden. das ist aber nur ein aspekt, für uns ist noch viel wichtiger, dass wir die menschen in bangladesch unterstützen wollen. die produktion dort ist ja nicht per se schlecht, auch wenn sich vieles noch weiterentwickeln darf. dazu müssen wir den menschen aber eine chance geben. wenn wir ihnen die produktion wegnehmen, nehmen wir ihnen auch die arbeitsplätze weg. ein weiterer aspekt ist, dass wir mit ettics studio nachhaltige(re) mode zu einem fairen preis anbieten können. damit bekommen in unseren stores auch diejenigen einen zugang zu fairer mode, die sich nicht so teure kleidungsstücke leisten können. durch die produktion unserer eigenen marke in bangladesch bleiben wir wettbewerbsfähig und können mehr menschen erreichen.

lucas

wie ist die idee zu ettics studio entstanden?

woher kam die inspiration, einen eigenen store zu eröffnen? eine erfahrung, die ich gemeinsam mit jan, dem mitbegründer von ettics, gemacht habe, hat den anlass gegeben, ein eigenes label zu entwickeln. wir hatten 2017 die idee, eine super nachhaltige jeans im umkreis von nur 800 kilometern zu produzieren. wir wollten europäische herstellung, ein komplett faires und nachhaltiges produkt, bei dem alle beteiligten faire löhne erhalten. die eierlegende wollmilchsau im textilen nachhaltigkeitsbereich sozusagen. wir haben wahnsinnig viel energie und ressourcen in das projekt gesteckt, sind quer durch europa gereist und dachten, dass wir den jeansmarkt revolutionieren werden. am ende mussten wir erkennen, dass eine unter diesen idealbedingungen produzierte hose nicht bezahlbar ist – niemand will mehrere hundert euro für eine jeans ausgeben. die hose ist sozusagen an der realität gescheitert und wurde nie produziert. das hat uns auf den boden der tatsachen geholt und wir haben kapiert, dass wir mit unseren hohen ansprüchen an die nachhaltigkeit nicht weit kommen, die welt ist einfach sehr komplex. damals gab es auch in den städten keine attraktiven anlaufstellen für faire mode, die läden hatten ein ziemlich angestaubtes öko-image. wir haben einen hohen anspruch an stil und design, an die kundenorientierung, wollten einen laden mit modische kleidung aufbauen, in dem die leute spass haben, wo sich alle gerne treffen, gerne zeit verbringen. deswegen gibt es jetzt die ettics-stores, denn wir haben natürlich weitergemacht. ein weiterer grund für ettics ist, dass ich mode einfach liebe. sie ist für mich auch ein landwirtschaftliches erzeugnis, darin liegt ein grossteil der wertschöpfung von mode. und die herstellung setzt eine wahnsinnige ingenieurskust voraus, da wird aus einem rohstoff erst die faser, dann das gewebe und daraus das textil gemacht. mode ist kreativ, designer:innen entwerfen die kleidungsstücke und konsument:innen kommunizieren am ende über ihre kleidung. für all das brenne ich total.

warum habt ihr euch bei ettics studio für die produktion in bangladesch entschieden?

wir wollen die produktion in bangladesch nicht allein den grossen marken überlassen. die meisten nachhaltigen hersteller produzieren in europa, während in bangladesch vor allem grosse fabriken fast fashion herstellen. das ist mit enormen volumina und dadurch auch viel druck auf die arbeiter:innen sowie überstunden verbunden. wir sind überzeugt, dass in der produktion von kleineren volumina mit hoher qualität die zukunft liegt und wollen solche projekte auch in bangladesh unterstützen. der wertbringende teil der textilen wertschöpfung liegt nicht im anbau, sondern in der produktion, deswegen ist uns bangladesch als produktionsstandort so wichtig, wir können dort arbeitsplätze und eine lebensgrundlage schaffen. die menschen vor ort wollen keine almosen von uns, in diesem zusammenhang hat ein bengalischer freund einmal von „white saviourism“ gesprochen. es hilft den menschen in bangladesch mehr, wenn sie eine arbeit haben, auf die sie stolz sein können. dass die baumwolle für unsere produktion aus dem nachbarland indien bezogen wird, ermöglicht dabei kurze transportwege. das ist in europa nicht machbar, hier muss die baumwolle dann wieder meist über weiter strecken hinweg beschafft werden.

was kannst du uns über die zusammenarbeit mit den fabriken in bangladesch berichten?

die kleinen fabriken, mit denen wir zusammenarbeiten, sind offen und probieren gemeinsam mit uns neue ideen aus und denken themen weiter. zum beispiel muss man bei der wahl der farben manchmal kompromisse eingehen oder rumprobieren, denn natürliche farben halten nicht so gut. die farben waschen sehr schnell aus, deswegen suchen wir gemeinsam nach einem mittelweg, der eine gute lösung bietet. die guten beziehungen zu den menschen vor ort sind uns wichtig, viel wichtiger als zertifikate. auf dem papier liest sich vieles gut, aber das ist letztendlich nur eine momentaufnahme. wir wollen gemeinsam mit den produzenten vor ort die dinge weiterentwickeln, besser machen, transparenter machen. das funktioniert nur über den persönlichen kontakt und vertrauensvolle beziehungen auf augenhöhe. wir bringen einander wertschätzung entgegen, das ist eine wichtige basis.

wie nachhaltig ist dein alltag?

mein leitkonzept lautet: weniger, egal, worum es geht. im alltag bedeutet das weniger tierische produkte, weniger fliegen, weniger autofahren, einfach bewusster konsumieren. ich kaufe bio-lebensmittel, regional und saisonal, schmeisse weniger weg. was noch besser werden darf, ist mein digitaler fussabdruck, ausserdem kaufe ich unterm strich immer noch zu viele klamotten, da kommt meine leidenschaft für mode durch. ich bin aber auch kein hardliner, der mit dem erhobenen zeigefinger durch die gegend läuft. jeder schritt in die richtige richtung ist genau das – ein schritt in die richtige richtung. ich habe ja auch irgendwann mal mit dem umdenken angefangen, als ich kapiert habe, wie unnachhaltig mein leben bis dahin war. die doku „the true cost“ hat mir damals ziemlich die augen geöffnet, den film kann ich absolut empfehlen. ich glaube an das gute im menschen und finde, dass das thema nachhaltigkeit nicht auf einzelne, auf die verbraucher:innen, abgewälzt werden darf. in der politik müssen klare regeln durchgesetzt werden, wir brauchen gesamtgesellschaftlich bessere anreize für nachhaltigen konsum.

raphaela

worum kümmerst du dich bei ettics?

ich bin hauptsächlich für nachhaltigkeit und beschaffung zuständig. durch meine erfahrungen – ich habe ein jahr in bangladesh gelebt und dort unter anderem für die fair wear foundation gearbeitet – kenne ich die lebensumstände der menschen und habe einige kontakte vor ort.

was kannst du uns über die produktion von fairer mode in bangladesh erzählen?

leider hat bangladesch eine schlechte reputation in sachen textilherstellung, dabei gibt es dort mittlerweile die meisten green factories. kinderarbeit ist dort zwar nach wie vor ein problem, allerdings weniger in export garnments, sondern vor allem in gerbereien oder in fabriken für die lokale kleidung. in den nachhaltigen fabriken sind die arbeitsumstände für die mitarbeitenden deutlich besser als in anderen fabriken, es gibt zum beispiel kindertagesstätten und für die arbeiter:innen personal protective equipment wie masken und schnittschutzhandschuhe. aber nur wenige green factories setzen auch kleinere aufträge wie die von ettics um. deswegen konnten wir meine kontakte nutzen, um die fabriken zu finden, mit denen wir zusammenarbeiten.

also wird die kleidung für ettics studio in mehreren kleinen fabriken hergestellt?

ja, die fabriken sind auf unterschiedliche materialien spezialisiert und mit entsprechenden maschinen ausgestattet. in der einen fabrik werden jerseyteile hergestellt, in der anderen stricksachen. dabei ist uns wichtig, dass alles aus 100% ökologisch produzierter baumwolle hergestellt wird. elasthan ist schwierig zu recyceln, deswegen setzen wir bei ettics studio auf baumwolle.

warum hilft es den menschen in bangladesch, wenn ich faire mode kaufe?

die lebensumstände dort lassen sich nicht vergleichen mit dem, was wir hier gewohnt sind. wir sollten nicht mit unserer westlichen sicht darauf schauen, sondern versuchen, die kultur kennenzulernen und zu verstehen. das leben in bangladesch ist viel herausfordernder als für die meisten menschen hier in europa: es gibt keine krankenversicherung und auch keine staatlichen zuschüsse für kinder oder kitas. solche systeme sind dort nur für sehr reiche menschen zugänglich. der job als näherin in einer fabrik ist hart, die frauen sitzen stundenlang an den maschinen und führen immer die gleichen ein bis zwei handgriffe aus. es ist eine sehr laute arbeitsumgebung, in herkömmlichen fabriken ist die luftzirkulation oft schlecht, fluchtwege werden nicht immer freigehalten. das fehlen von schutzausrüstung wie schnittschutzhandschuhen kann zu verletzungen führen. trotzdem ist die arbeit in einer textilfabrik angenehmer und auch besser bezahlt als jobs in landwirtschaft oder auf baustellen. in den green factories sind die standards für die arbeitsumstände deutlich höher als in anderen fabriken, die menschen werden besser bezahlt und erfahren mehr wertschätzung. grundsätzlich ist die autorität von männern gegenüber den frauen in den fabriken problematisch, hier spielt der kulturelle hintergrund eine rolle. durch die zusammenarbeit können wir die dinge weiter verändern, verbessern, den menschen vor ort eine chance geben. wenn wir fast fashion kaufen, die unter extrem schlimmen bedingungen hergestellt wird, ändert sich nichts.

wie nachhaltig und bewusst lebst du eigentlich selbst? was finde ich, wenn ich in deinen kleiderschrank schaue?

für mich ist nachhaltigkeit eine win-win-situation. ich gehe wertschätzend mit der umwelt und anderen menschen, aber auch mit mir selbst um. deswegen kaufe ich meine lebensmittel möglichst bio, ernähre mich vegan, kaufe so wenig wie möglich neu. in meiner wohnung findest du hauptsächlich 2nd-hand-möbel und in meinem kleiderschrank hängen keine trends, sondern ebenfalls viele 2nd-hand-sachen. wenn ich etwas neues kaufe, dann ist es nachhaltige kleidung und ich leihe ich mir ab und zu sachen von freund:innen. aber es ist mir auch wichtig, niemanden dafür zu verurteilen, wenn er oder sie aus welchen gründen auch immer mal ein fast-fashion-teil kauft.